Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern, Abdruck honorarfrei
(21. April 2023) Landau a.d.Isar – Der vor Kurzem neugewählte Bezirkspräsident des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) Niederbayern Siegfried Jäger informierte sich gemeinsam mit seinem Stellvertreter Sebastian Dickow und Direktor Peter Huber am Amt für Ländliche Entwicklung in Landau a.d.Isar über dessen Arbeit.
Der Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern, Hans-Peter Schmucker, betonte, dass Flurneuordnung und Freiwilliger Landtausch nach wie vor Schwerpunktaufgaben am ALE Niederbayern sind. Derzeit werden in rund 150 laufenden Projekten ca. 330 Quadratkilometer landwirtschaftliche Fläche nach agrarstrukturellen Gesichtspunkten neu geordnet und zeitgemäß erschlossen. Dies sind immerhin 3,2 Prozent der Gesamtfläche Niederbayerns.
„Insofern sind wir ein wichtiger Partner für die Landwirtschaft, wenn es darum geht, auch in Zukunft gesunde und regionale Nahrungsmittel zu erzeugen und wettbewerbsfähig zu bleiben. Wenngleich in den letzten zwanzig Jahren zahlreiche neue Förderinstrumente bzw. Förderinitiativen das Aufgabenspektrum der Verwaltung für Ländliche Entwicklung enorm erweitert haben, sind nach wie vor mehr als die Hälfte der aktuell 113 Vollzeitarbeitskräfte am ALE im Bereich Flurneuordnung tätig“, so Schmucker.
Er zeigte sich überzeugt, dass die Stärkung der Landwirtschaft auch der Stabilisierung und nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raums in seiner Gesamtheit diene. Die Fundamentalkritik einiger Verbände und selbst ernannter Experten an der Landwirtschaft spalte die Gesellschaft mehr als sie zu einem konstruktiven Dialog beitrage. „Wir sollten darüber froh sein, dass die Ernährung der Menschen hier bei uns in Deutschland gesichert ist und der Export landwirtschaftlicher Erzeugnisse auch den Staaten hilft, die sich nicht selbst ernähren können“.
Die beiden am Gespräch ebenfalls beteiligten Abteilungsleiter für Land- und Dorfentwicklung, Michael Kreiner und Thomas Schöffel, stellten die Vorteile heraus, die mit den beiden Förderinstrumenten „boden:ständig“ und „LandSchafftEnergie“ verbunden sind. Durch die Wasserrückhaltung in der Fläche kann landwirtschaftlicher Boden bei Starkregenereignissen vor Erosion geschützt und Siedlungen sowie Gewässer vor Schlammfrachten bewahrt werden. Größere Rückhaltebecken können in Trockenzeiten zur Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen beitragen. Damit wird den unabweisbaren Folgen des Klimawandels ein Stück weit entgegengewirkt. Zum aktiven Klimaschutz werden vom ALE regenerative Energieanlagen und Nahwärmenetze gefördert, die von Kommunen oder Genossenschaften betrieben werden. Dies verringert unsere Abhängigkeit in Deutschland von fossilen Brennstoffen, stärkt die regionalen Wirtschaftskreisläufe und schützt vor unkalkulierbaren Preisentwicklungen.
Präsident Siegfried Jäger würdigte die vielfältigen Leistungen des Amtes für Ländliche Entwicklung als wichtiger Partner für die Landwirtschaft. Neben dem Wegebau sei die Bodenordnung nach wie vor ein wichtiges Instrument für die Verbesserung der Rahmenbedingungen in vielen landwirtschaftlichen Betrieben. Schließlich können mit einer gut abgestimmten Neuverteilung auch viele Konfliktpotentiale an Gewässer- und Biotopflächen entschärft werden.
Man war sich abschließend darüber einig, dass die Verwaltung für Ländliche Entwicklung eine dauerhaft verlässliche Fördermittelausstattung benötige. Es reiche nicht aus, wenn am ALE Niederbayern im Jahr 2022 das Fördermittelniveau aus dem Jahr 2008 rein nominell wieder erreicht worden ist, während parallel dazu der Baupreisindex um über 50 Prozent gestiegen ist.