Genussregion Niederbayern
(18. Juni 2024) Eppenschlag – Regionalen Genuss wieder stärker fördern und Leerstände beseitigen: Mit der Eröffnung einer Bauernmarkthalle und eines Dorfwirtshauses wird im Genussdorf Eppenschlag (Landkreis Freyung-Grafenau) die örtliche Nahversorgung ausgebaut. Unterstützt wird das Modellprojekt unter anderem vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern und der Genussregion Niederbayern.
„Mit der Bauernmarkthalle in Eppenschlag entsteht ein Leuchtturmprojekt in der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald“, sagte Hans-Peter Schmucker, Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Niederbayern, bei der Eröffnungsfeier am vergangenen Freitag. In seiner Rede hob er hervor, was dieses Projekt so einzigartig macht, nämlich die Kombination aus Bauernmarkthalle, Dorfwirtshaus und einer Slowfood-Tafel mit Thekenbereich: „Das gibt es außer in Eppenschlag sonst nirgendwo im Bayerischen Wald.“ Damit der Start für die Genossenschaft „Genussdorf Eppenschlag für regionale Vermarktung eG“ in den ehemaligen Räumen des „Beim Alten Bräu“ am historischen Dorfanger leichter fällt, hat das ALE Niederbayern im Oktober 2023 einen Förderbescheid über knapp 90.000 Euro erlassen. Mit diesem Geld wird schwerpunktmäßig die Ausstattung der Bauernmarkthalle und die Küche gefördert.
Das Amt setzt sich mit diesem Förderprogramm für Kleinstunternehmen der Grundversorgung für die Menschen im ländlichen Raum ein, um eine hohe Lebensqualität mit guter Nahversorgung zu erhalten und auszubauen sowie Investitionen in leerstehende Gebäude im Ortskern zu unterstützen. In Eppenschlag war dies notwendig, nachdem die bisherigen Betreiberinnen von zwei Nahversorgungsläden und die ansässige Metzgerei ihre Tätigkeit altersbedingt eingestellt hatten.
Für zwei Jahre wird außerdem vom Bereich Zentrale Aufgaben, der der bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung zugeordnet ist, eine Projektstelle für die Begleitung und den Aufbau der Bauernmarkthalle mit ebenfalls knapp 90.000 Euro gefördert.
Den Leerstand im Ortskern zu reduzieren und gleichzeitig die regionale Nahversorgung auszubauen, das sind auch die obersten Ziele der Genossenschaft. „Alle reden über die Klimakrise, aber geändert wird nichts. Deswegen wollen wir uns in Eppenschlag mit der Bauernmarkthalle und dem Dorfwirtshaus einsetzen für mehr Tierwohl, Regionalität und Wertschätzung für Lebensmittel“, betonte Eppenschlags Bürgermeister Peter Schmid. Er dankte auch dem ALE Niederbayern und der Genussregion Niederbayern für die tatkräftige Unterstützung. „Gemeinsam bringen wir viel auf den Weg, denn dieser Weg ist noch nicht zu Ende – wir haben noch große Pläne für die Zukunft.“
Bereits jetzt hat sich Peter Schmid zusammen mit seinem neuen Führungsteam der Genossenschaft ein Konzept überlegt, das die Bauernmarkthalle samt Dorfwirtshaus attraktiv für die Menschen aus dem näheren und weiteren Umkreis machen soll. „Die Philosophie, die hinter dem Projekt steht, ist einfach: Wir wollen gute Produkte aus der Region beziehen, ganzheitlich verwerten und kreativ sein. Dies vermitteln wir auch in unserem neuen Gemeindehaus und dem Stichwort ‚Seminare und Genuss‘. Es geht dabei ja auch um den Erhalt der Kulturlandschaft und die Stärkung der heimischen (Land-) Wirtschaft.“
Diese Philosophie unterstützt auch die am ALE Niederbayern angesiedelte „Genussregion Niederbayern“. Miriam Dick, die Projektleiterin der Genussregion, betont: „Das Konzept des Genussdorfes Eppenschlag ist sehr durchdacht: Es erfüllt die Bedürfnisse der Dorfbewohner, unterstützt regionale und familiär geführte Unternehmen von Direktvermarktern und lockt darüber hinaus auch Touristen in das kleine Eppenschlag. Ein Projekt mit absolutem Vorbildcharakter!“
Damit das Projekt zum Erfolg wird, will Peter Schmid alle Register ziehen und plant bereits verschiedene Genussveranstaltungen rund um die neue Bauernmarkthalle. „Man muss sich einfach immer was einfallen lassen und kreativ bleiben, damit was los ist. Denn dann wird es funktionieren. Davon bin ich einfach überzeugt.“
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