Wasserrückhalt
Dämme sollen Wassermassen zurückhalten

Eine Frau und fünf Herren bei der Übergabe einer Urkunde an den Markt Bad Birnbach.Zoombild vorhanden

Foto: Marina Reiss / Bad Birnbach

(25. Juli 2024) Bad Birnbach – Immer wieder kämpfen die Bewohner des Ortes Grottham (Markt Bad Birnbach, Landkreis Rottal-Inn) mit den Schäden nach Starkregenereignissen. Die schwallartig auftretenden Wassermassen zerstören Wirtschaftswege, verursachen Abschwemmungen an den anliegenden Feldern und überfluten den Ort. Abhilfe sollen nun drei Dämme schaffen, die als Rückhaltebereich fungieren. Das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern fördert diese Maßnahme im Rahmen der Initiative „boden:ständig“ mit dem Förderinstrument FlurNatur mit 49.000 Euro.

Amtsleiter Hans-Peter Schmucker überreichte jetzt an Bürgermeisterin Dagmar Feicht den Zuwendungsbescheid. Die Maßnahme wurde durch die fachliche Projektbegleitung des Landschaftspflegeverbands (LPV) Rottal-Inn in Zusammenarbeit mit der Kommune und den Grundstückseigentümern entwickelt.

Wetterextreme führen zunehmend zu kleinräumigen unkalkulierbaren Starkregenereignissen. Gleichzeitig kommt es immer häufiger zu anhaltender Trockenheit, so dass Wasser für Pflanzen knapp wird. Konsequenzen daraus sind der Verlust wertvollen Ackerbodens, Überflutungen, Stoffeinträge in Gräben und Gewässern sowie Dürreschäden. Diese aktuellen klimatischen Veränderungen mit zunehmenden Starkregenereignissen und Trockenphasen erfordern daher Anpassungen der Flurgestaltung und Bodennutzung. Deshalb hat die Verwaltung für Ländliche Entwicklung 2017 die Initiative „boden:ständig“ zum Erhalt lebendiger Böden und zur abflussbremsenden Flurgestaltung gestartet, in der Gemeinden, Landwirte und Behörden gemeinsam aktiv sind.

Für das ALE Niederbayern steht daher die dezentrale Wasserrückhaltung in der Fläche schon seit vielen Jahren im Fokus: „Wir möchten unseren Kommunen helfen, individuelle Lösungsansätze für deren spezielle Wasserprobleme zu finden. Ziel ist bei all unseren Maßnahmen, dass das Wasser bei einem Starkregenereignis so lange wie möglich in der Flur zurückgehalten wird“, betont Amtleiter Hans-Peter Schmucker.

Die Situation im Markt Bad Birnbach stellt sich so dar, dass der Waldbereich der „Lugenz“ – ein bewaldeter Höhenrücken im Nordosten des Gemeindegebietes des Marktes Bad Birnbach – starke Hanglagen, unterbrochen durch Schluchten und Wirtschaftswege, aufweist. Bei Starkregen rauschen die Wassermassen schwallartig nach unten und richten Schäden in der Flur und im niedriger liegenden Ort Grottham an.

Um diese Abflusssituation zu verbessern und die Fluren und Wege und vor allem den Ort zu schützen, soll künftig eine natürliche Schlucht mittels dreier Schutzdämme als Rückhaltebereich gestaltet werden. Dank dieser Dämme wird bereits am Entstehungsort der Abfluss gebremst und die Versickerung erhöht, sodass das Abflussgeschehen in Richtung Ortschaft abgemildert und dort das Schadpotential gesenkt sowie das Kanalsystem entlastet wird. Durch die höhere Versickerung wird zusätzlich ein Beitrag zum Grundwasser geleistet.

Mit der Umsetzung dieser Maßnahme soll im Herbst 2024 begonnen werden. Und die Planungen gehen bereits weiter: Es wird bereits ein Folgeantrag von Seiten der Gemeinde vorbereitet. Durch eine weitere Maßnahme soll auch im Norden der Ortschaft eine geregelte Niederschlagswasserableitung sichergestellt werden. Die Vorarbeiten für diese Maßnahme laufen bereits. Auch hier sicherte Amtsleiter Hans-Peter Schmucker Unterstützung von Seiten des ALE Niederbayern zu.