Gewinnen Sie aus erfolgreichen Projektbeispielen neue Ideen, um daraus innovative eigene Projekte zur Stärkung des ländlichen Raumes in Niederbayern zu entwickeln. Unser Amt bietet Ihnen dazu beispielgebende Projekte, die ausgezeichnet wurden oder Ihnen unsere Möglichkeiten zur nachhaltigen Entwicklung der niederbayerischen Regionen, Dörfer und Landschaften aufzeigen. Alle vorgestellten Projekte haben gemeinsam, dass Sie die von Bürgerinnen und Bürgern sowie den Kommunen erarbeiteten Ziele wiedergeben. Eine erfolgreiche Umsetzung war vielfach erst mit den Möglichkeiten des Bodenmanagements möglich.
„Kößlinger Kernstöck‘“ werden die Bürger des Marktes Kößlarn gern genannt. Sturköpfig, hart im Nehmen und nicht zu spalten – wie Kernholz eben. Diese nachgesagten Eigenschaften haben sich bei der Dorferneuerung ausbezahlt: Der Kommune ist es dank ihrer Ausdauer, Hingabe und Hartnäckigkeit gelungen, ihren Ortskern in ein wahres Schmuckstück zu verwandeln und den Markt für die Herausforderungen der Zukunft zu wappnen. Ein neu gestalteter Dorfplatz, ein Nahwärmenetz, eine Senioren-Tagespflege und mustergültige Privatsanierungen machen Kößlarn lebens-, liebens- und sehenswert.
Im Juli 2014 kam es in Mühlhausen zu einer heftigen Sturzflut. Das ganze Dorf stand unter Wasser, Autos steckten im Schlamm fest. Immer wieder haben die Bürgerinnen und Bürger mit solch verheerenden Auswirkungen bei Starkregen zu kämpfen. Die Fluren um den Ort sind durch seine Lage in der Hallertau vor allem von Hopfenanbau und Spargelfeldern geprägt, der Boden besteht überwiegend aus feinem Sand. Mithilfe der Initiative boden:ständig wurde der Schutz des Ortes bei Starkregen ganzheitlich angegangen. Abflussmulden, Rückhaltebecken und ein Damm halten nun Wasser und Schlamm auf, bevor sie den Ort erreichen. Und die Planungen gehen weiter.
Mit der Instandsetzung und Revitalisierung des denkmalgeschützten „Schießl-Hauses“ ist es gelungen ein zentral gelegenes orts-bildprägendes Gebäude als Vertreter der historischen Hauslandschaft mit einer neuen Nutzung zu beleben. Im Burgdorf Kollnburg wurde auch ein kultureller und künstlerischer Mittelpunkt von überregionaler Bedeutung zu schaffen. Damit entstand ein öffentlicher Kommunikationsort für Künstler, Kunstinteressierte und für die ganze Bevölkerung.
Das Tal der Großen Laber gilt als eine landesweit bedeutsame Feuchtgebietsachse von sehr hohem ökologischem Wert, der jedoch zunehmend unter der Nutzungsintensivierung litt. Mit dem Bodenmanagement der Ländlichen Entwicklung gelang es, auf über eintausendeinhundert Hektar ein Entwicklungskonzept umzusetzen, welches langfristige Zielvorstellungen der Wasserwirtschaft, des Arten- und Biotopschutzes, des Klimaschutzes, der Landwirtschaft und der Erholung vereint. Eine Besonderheit ist die integrative projektbegleitende Planung, in welche die Vertreter aller Nutzungsinteressen einbezogen sind.
Ein Dorf fing vor zwanzig Jahren an, sich auf seine Stärken zu besinnen. Auf der Basis eines langfristigen und ganzheitlichen Leitbildes entwickelte sich schrittweise ein Zukunftsmodell. Mit seiner Lage auf der Sonnenseite des Bayerischen Waldes machen zukunftsfähige Energie- und Erwerbskonzepte, am Bedarf orientierte Infrastrukturen, viele Gemeinschaftsaktivitäten und zahlreiche weitere Komponenten das Dorf wieder lebendig und zukunftsfähig.
Endlich können sich die Anwohner am Mitterndorfer Bach sicher fühlen. Die Gefährdung durch Hochwasser gehört der Vergangenheit an. Möglich gemacht hat dies die Anlage eines 600 m langen Umgehungsgerinnes, das die Wassermassen bei Starkregenereignissen an der Ortschaft vorbei leitet. Realisiert werden konnte dies Dank des Engagements der Teilnehmergemeinschaft Dorferneuerung Neßlbach und des Marktes Winzer sowie durch die Mitwirkungsbereitschaft der berührten Grundbesitzer, die die Flächen im Rahmen des Bodenmanagements zur Verfügung stellten.
Lange stand das Wohnstallhauses aus dem 16. Jahrhundert leer. Heute strahlt es als gelungenes Beispiel gelebter Innenentwicklung in ortsbildprägender Lage. Abtschlag gewinnt ein Identitätsmerkmal von überregionaler Bedeutung. Die Bauherrin und der Bauherr erhielten ganz gezielt viele originale Details wie Putzoberflächen, Bodenbeläge und Fenster.
Durch die hervorragende Sanierung, auch unter energetischen Gesichtspunkten, erhält das Gebäude wieder sein historisches Erscheinungsbild zurück. Die räumliche Wirkung des Kirchplatzes wird entscheidend aufgewertet. Die neu entstandenen attraktiven Wohnungen entsprechen zeitgemäßen Standards und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Innenentwicklung des Ortskerns.
Das markante Gebäude aus dem 19. Jahrhundert wurde als Dorfwirtschaft meisterlich saniert und mit einem Dorfladen ergänzt. Der neue Saal in Holzbauweise wird von der Gaststätte und für kulturelle Veranstaltungen der Dorfgemeinschaft genutzt. Das ehemalige Wirtshaus bildet zusammen mit der Pfarrkirche St. Peter und Paul nicht nur baulich, sondern auch im Dorfleben wieder das geistlich-weltliche Zentrum im Dorf.
Primäres Ziel der Ländlichen Entwicklung in Niederwinkling-Welchenberg waren neben der Dorferneuerung das ländliche Wegenetz zu ertüchtigen und Hochwasser zurückzuhalten. Daraus entwickelte sich mit den aktiven Bürgerinnen und Bürgern sowie einem innovativen Gemeinderat und Bürgermeister viel mehr: Es entstand eine moderne Ortsmitte mit Gesundheitsvorsorge und Seniorenbetreuung in zentraler Lage. Durch intelligentes Management siedelten sich 20 Industrie- und Gewerbebetriebe, darunter auch Existenzgründer, an.
Wie es gelingt, die Ansprüche der Landwirte mit den Wünschen der Naturschützer zu vereinen, zeigt die Zusammenarbeit in Haidlfing. Es entstand ein „Grünes Band im fruchtbaren Land“. Im Bereich des Lohgrabens wurde Platz für Wasserrückhalt und ein attraktiver Lebensraum für Flora und Fauna in der intensiv genutzter Gäubodenlage geschaffen. Durch die gute Zusammenarbeit von Behörden, Verbänden und Landwirten gelang es, die ökologischen Interessen mit den wirtschaftlichen Notwendigkeiten der Landwirtschaft in Einklang zu bringen.
Sobald starke Gewitter über der durch Hopfen- und Spargelanbau geprägten Region niedergingen, mussten die Bewohner von Margarethenthann Überschwemmungen im Ort befürchten. Denn die Lage des Dorfes im Talkessel, umgeben von intensiv bewirtschafteten Flächen, hatte einen Nachteil: Wenn es heftig regnete, trat der kleine, sonst unscheinbare Elsendorfer Bach über seine Ufer. Fast jährlich musste die Feuerwehr Hilfe leisten. Auch die unterliegenden Weiler und Elsendorf selber, wo der Elsendorfer Bach in die Abens mündet, waren dann nicht mehr vor dem Wasser sicher.
Finsterau liegt an der Grenze zu Tschechien und kämpft abseits der Ballungszentren gegen Bevölkerungsrückgang. Das Projekt zeigt, wie in strukturschwachen Regionen unter intensiver Mitwirkung der Bevölkerung ein Angebot für Gemeinde, Dorfgemeinschaft und Pfarrei, für Seminare, Feiern, Kultur und Sport unter einem Dach, in einem leer gefallenen Schulhaus geschaffen werden kann.
Wiesenfelden liegt in einer herrlichen Landschaft mit zahlreichen Weihern. Das Dorf bietet aber nur wenige Arbeitsplätze. Und in der dünnbesiedelten Region die Grundversorgung für die Bürger bereitstellen, ist eine Herausforderung. Um den Menschen weiterhin einen attraktiven Lebensraum bieten zu können, wurde mit Hilfe der Dorferneuerung eine Reihe von Projekten umgesetzt. Besonders wichtig ist den Bürgern inzwischen die Seebühne neben dem neuen Rathaus, wo jetzt im Sommer das kulturelle Herz des Dorfes schlägt.
Ortsbildprägend für Buchenau sind die Kirche, das Schloss und der zugehörige Gutshof. Mit dem Erhalt des Schlosses sowie der Wiederherstellung und Sanierung des Schlossparks samt seiner Ausstattungselemente wird nicht nur historische Bausubstanz erhalten, sondern auch die Geschichte von Buchenau sichtbar gemacht. Zudem lässt die originalgetreue Rekonstruktion der historischen Kegelbahn den Schlosspark wieder zu einem lebendigen Bestandteil des Ortes werden.
Durch die exponierte Lage zwischen der Kirche und dem Pfarrhof bedeutet die Sanierung und Umnutzung des Gebäudes eine erhebliche städtebauliche Aufwertung der Ortsmitte. Die neue Nutzung als Vereinsheim gewährleistet eine langfristige Sicherung des Gebäudes und dient der Dorfgemeinschaft als Veranstaltungsrahmen für verschiedene kulturelle Aktivitäten. Damit stellt die Maßnahme ein hervorragendes Beispiel baulicher, funktionaler und sozialer Innenentwicklung dar.
Die Sanierung und Wiederbelebung des denkmalgeschützten ehemaligen Wohnstallhauses aus dem Jahr 1739 ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherung und für den Fortbestand eines für die regionale Hauslandschaft wichtigen Haustyps. Mit großem persönlichem Engagement hat die Bauherrin die fachgerechte Instandsetzung des zeitweise unbewohnten Anwesens durchgesetzt und gezeigt, wie scheinbar vom Verfall bedrohte Denkmäler erhalten und zu neuer Qualität geführt werden können.
Die Bürgermeister der neun Mitgliedsgemeinden haben die Integrierte Ländliche Entwicklung zur "Chefsache" gemacht. Jeder von ihnen ist für eines der neun Handlungsfelder verantwortlich und vertritt dabei die kommunalen Belange aller kooperierenden Gemeinden. Ausgangspunkt der erfolgreichen und engen Kooperation waren drei Flurneuordnungen, mit denen bei der konfliktträchtigen Ausweisung des Naturschutzgebietes Obere Ilz die Interessen in Einklang gebracht wurden. Dieser gemeinsame Erfolg ermutigte die Bürgermeister, die Zusammenarbeit zu intensivieren.
Der Arbeitskreis "Verkehr" hat in der Vorbereitungsphase der Dorferneuerung ein wichtiges Kapitel Kommunalgeschichte für die 450 Einwohner geschrieben. Er hat in dem landwirtschaftlich geprägten Straßendorf die Weichen dafür gestellt, dass nun etwa 2/3 des Dorfes frei von überörtlichem Verkehr sind. Täglich fahren fast 2 000 Kraftfahrzeuge nicht mehr wie früher durch das Dorf, sondern über die neue Umgehungsstraße. Nur unter dieser Voraussetzung sah man Dorferneuerung auch sinnvoll.
Die Sanierung des ehemaligen Wohnstallhauses in Oberried ist ein gelungenes Beispiel aktiver Innenentwicklung. Das ehemalige Bauernhaus aus dem Jahr 1753 wurde einer neuen und zukunftsorientierten Nutzung zugeführt und ist als Baudenkmal gleichzeitig wichtiger Träger der dörflichen Baukultur. Es beweist, dass auch in Baudenkmälern zeitgemäßes Wohnen überzeugend verwirklicht werden kann.