Foto: Gemeinde Aigslbach
(2. August 2024) Aiglsbach — Vollgelaufene Keller, verschlammte Straßen, überlasteter Kanal: In Aiglsbach haben die Bürger immer wieder nach Starkregenereignissen mit derartigen Folgen zu kämpfen. Nun soll ein Rückhaltebecken Abhilfe schaffen. Das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern fördert die Maßnahme im Rahmen eines kombinierten Dorf- und Flurneuordnungsverfahrens mit 219.000 Euro. Amtsleiter Hans-Peter Schmucker übergab an Bürgermeister Leonhard Berger den Förderbescheid. Weitere Rückhaltebecken befinden sich zurzeit in den Ortsteilen Pöbenhausen und Oberpindhart in Planung.
Wetterextreme führen zunehmend zu kleinräumigen unkalkulierbaren Starkregenereignissen. Gleichzeitig kommt es immer häufiger zu anhaltender Trockenheit, sodass das Wasser für die Pflanzen knapp wird. Konsequenzen sind der Verlust wertvollen Ackerbodens, Überflutungen, Stoffeinträge in Gräben und Gewässer sowie Dürreschäden. Diese aktuellen klimatischen Veränderungen mit zunehmenden Starkregenereignissen und Trockenphasen erfordern daher Anpassungen der Flurgestaltung und Bodennutzung.
Foto: Gemeinde Aigslbach
Die Situation in Aiglsbach stellt sich so dar, dass der Ort in einem Talbereich liegt. Bei Regenereignissen fließt aus mehreren Richtungen Niederschlagswasser in Richtung Ortschaft, was regelmäßig zu einer Überlastung der bestehenden Regenwasserverrohrung und des Bachgerinnes des Riedmoosgraben führt. Dadurch kommt es immer wieder zu Überflutungen oder sogar zum Schlamm¬eintrag bei den angrenzenden Häusern und Straßen. Außerdem ist der Mischwasserkanal völlig überlastet.
Das Rückhaltebecken, das über einen Zuleitungskanal gefüllt wird, entsteht am östlichen Ortsrand der Gemeinde nördlich der Kreisstraße. Es wird in Erdbauweise gestaltet. Vorhandener Boden wird dazu stabilisiert und wieder eingebaut. Insgesamt ist das Becken etwa 3800 Kubikmeter groß. Die Kosten belaufen sich auf rund 330.000 Euro, das ALE Niederbayern stellt dafür 219.000 Euro an Fördermittel bereit. Mit der Umsetzung der Baumaßnahme ist Anfang Juli 2024 begonnen worden.
Bürgermeister Leonhard Berger bedankte sich bei ALE-Leiter Hans-Peter Schmucker für die Unterstützung und betonte: „Die Kommunen müssen sich auf die Klimaveränderung einstellen und Maßnahmen ergreifen, um ihre Dörfer bestmöglich vor Starkregenereignissen zu schützen. Hier bietet das Projekt boden:ständig fachgerechte, landschaftsangepasste Methoden, um das Wasser in der Fläche zu halten.“