Ländliche Entwicklung
Ort der Begegnung und des Miteinanders
(10.03.2025) Wolfsbach, Lkr. Landshut - Es soll ein Ort der Begegnung und des Miteinanders werden: das neue Dorfgemeinschafts- und Feuerwehrhaus in Wolfsbach, das in der Ortsmitte neben der Kirche entsteht. Das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern unterstützt den Neubau im Rahmen der Flurneuordnung und Dorferneuerung Wolfsbach mit 350.000 Euro. Amtsleiter Hans-Peter Schmucker hat nun an Bürgermeister Josef Klaus den Zuwendungsbescheid übergeben.
Mit dem Bau des Dorfgemeinschaftshauses in Kombination mit dem Feuerwehrhaus geht ein großer Wunsch der Bürger des Ortes Wolfsbach in Erfüllung. Das multifunktionale Gebäude und die Veranstaltungsfreiflächen sollen ein Treffpunkt für die ganze Bevölkerung werden und Raum für Zusammenkünfte und gemeinsame Aktivitäten bieten. „Attraktive und lebendige Ortsmitten sind Herz und Gesicht der Dörfer und Gemeinden im ländlichen Raum. Wichtig ist vor allem das soziale Miteinander, das dort stattfindet“, betonte Amtsleiter Schmucker bei der Übergabe der Zuwendungsbescheides. Es freue ihn sehr, dass der Ort durch den Bau des Dorfgemeinschafts- und Feuerwehrhauses ein Stück weit fit für die Herausforderungen der Zukunft gemacht und der Zusammenhalt im Ort gestärkt werden könne.
Glücksfall für die Feuerwehr
Das zweistöckige Gebäude, das in der Ortsmitte neben der Kirche gebaut wird, soll sich harmonisch in das Landschafts- und Dorfbild von Wolfsbach einfügen. Besonders positiv werden die Synergien mit der örtlichen Feuerwehr bewertet, wie ALE-Projektleiter Klaus Siebenhandl betont. Da das jetzige Feuerwehrhaus in der Vergangenheit durch seine Lage am Bach des Öfteren mit Schäden durch Hochwasser zu kämpfen hatte und die Einsätze dadurch erschwert wurden, hatten sich die Verantwortlichen auf die Suche nach einem neuen Standort gemacht. Als Glücksfall hat sich nun die Zusammenlegung mit dem geplanten Dorfgemeinschaftshaus ergeben.
Positiver Nebeneffekt
Durch den zweistöckigen Bau könne dem Flächensparen Rechnung getragen werden, so Siebenhandl. Die Außenanlagen gliedern sich zum einen in die notwendigen Bereiche für die Feuerwehr mit Übungsflächen, Zisterne, Alarmeingang und Alarm-Stellplätzen sowie zum anderen in die Freibereiche als Gemeinschaftsflächen mit Aufenthaltsbereichen im Grünen, Fahrrad- und Autostellplätzen. Die Erschließungsflächen werden sowohl von der Feuerwehr als auch von den Vereinen und der Bürgerschaft genutzt. Positiver Nebeneffekt: Durch Wolfsbach verläuft der Landshuter Höhenwanderweg. Die entstehenden Freibereiche mit Sitzplätzen im Obstgarten können als attraktiver Rastplatz als Station bei einer Wanderung dienen.
Barrierefreiheit dank integriertem Aufzug
Ein wichtiger Aspekt bei der gesamten Planung war die Barrierefreiheit, schildert Siebenhandl. Damit auch die Teilhabe für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen möglich ist, wird im Gebäude ein Aufzug eingebaut. Außerdem können Friedhofsbesucher die Toilettenanlage auch von außen barrierefrei erreichen. Um den Ort künftig besser vor Überflutungen zu schützen, werden darüber hinaus im Westen ein zusätzlicher Graben und ein Wall geschaffen.
ALE stellt Fördermittel bereit
Die geschätzten Kosten belaufen sich insgesamt auf 1,7 Millionen Euro, das ALE Niederbayern stellt dafür 350.000 Euro Fördermittel bereit. Gefördert wird der Teil des Gebäudes und der Außenanlagen, die von der Dorfgemeinschaft genutzt werden. Die Bereitstellung der Flächen für das Gebäude und der Außenanlagen erfolgte im Rahmen des Flurneuordnungsverfahrens Wolfsbach.
Echte Bereicherung für Wolfsbach
Bürgermeister Josef Klaus bedankte sich bei Hans-Peter Schmucker für die Förderung und betonte: „Für die Ortschaft Wolfsbach ist es immens wichtig, dass es für Vereine und Bürger wieder eine Begegnungsstätte gibt. Nicht nur die Feuerwehr bekommt ein neues Zuhause, für die ganze Gesellschaft und für das Zusammenleben ist dies sehr förderlich und eine echte Bereicherung. Ich freue mich schon darauf, wenn wir nach Fertigstellung die Räume mit Leben erfüllen werden. Mein Dank gilt auch dem Gemeinderat, der dieses Vorhaben mit unterstützt hat und auch die erforderlichen Finanzmittel bereitgestellt hat.“
Wertvolle Arbeit für den ländlichen Raum
Grundsätzlich sollen mit dem Bayerischen Dorfentwicklungsprogramm ländlich strukturierte Dörfer vor dem Hintergrund des demographischen Wandels, des Strukturwandels in der Landwirtschaft und des Klimawandels auf künftige Herausforderungen vorbereitet werden. „Dabei legen wir das Hauptaugenmerk darauf, den eigenständigen Charakter der Dörfer und der umgebenden Kulturlandschaft zu erhalten. Wir leisten Beiträge zur Verbesserung von Dorfökologie und Biodiversität, zum Klimaschutz, zur Energiewende, zur Anpassung an den Klimawandel, zur Grundversorgung, zur Mobilität, zur Digitalisierung und zur Barrierefreiheit.
Die Innenentwicklung und der sparsame Umgang mit Grund und Boden haben absoluten Vorrang in allen Planungsphasen“, so Hans-Peter Schmucker, Leiter des ALE Niederbayern. Aktuell werden am ALE Niederbayern rund 150 Dorferneuerungsprojekte in 130 Kommunen bzw. 275 Ortschaften bearbeitet. Von den Vorteilen profitieren ca. 90.000 Menschen.