Wasserrückhalt
Schutz vor Überflutungen bei Starkregen

Eine Frau und zwei Herren bei der Übergabe einer Urkunde an die Gemeinde Train.Zoombild vorhanden

Foto: Verwaltungsgemeinschaft Siegenburg

(1. Juli 2024) Mallmersdorf – Wassermassen und abgeschwemmter Boden auf den Straßen, überlastetes Kanalsystem, überflutete Keller: Immer wieder haben die Bürgerinnen und Bürger in Mallmersdorf, einem Ortsteil der Gemeinde Train, mit den Auswirkungen von Starkregenereignissen zu kämpfen. Schnelle Hilfe ist daher dringend nötig, bevor die nächste Flut kommt.

Allgemein ist festzustellen, dass Wetterextreme zunehmend zu kleinräumigen unkalkulierbaren Starkregenereignissen führen. Gleichzeitig kommt es immer häufiger zu anhaltender Trockenheit, sodass das Wasser für die Pflanzen knapp wird. Konsequenzen sind der Verlust wertvollen Ackerbodens, Überflutungen, Stoffeinträge in Gräben und Gewässer sowie Dürreschäden. Diese aktuellen klimatischen Veränderungen mit zunehmenden Starkregenereignissen und Trockenphasen erfordern daher Anpassungen der Flurgestaltung und Bodennutzung.

Auch der Ortsteil Mallmersdorf in der Gemeinde Train war und ist immer wieder von solchen Unwetterereignissen betroffen. Die Böden auf den umliegenden Hängen sind stark erosionsanfällig. So kommt es dort bei Starkregen auf den Äckern und Hopfengärten häufig zu erheblichen Bodenabschwemmungen, welche Schäden in der Ortschaft verursachen und die Bodengesundheit gefährden.

Um derartige Schäden zu minimieren, haben sich bereits im Frühsommer 2017 Bürger aus Mallmersdorf zu einem aktiven Arbeitskreis boden:ständig zusammengeschlossen. Gemeinsam mit der fachlichen Projektbegleitung durch den Landschaftspflegeverband Kelheim (VÖF), dem AELF Abensberg-Landshut, der Gemeinde Train und den Landwirten wurden konkrete Maßnahmen erarbeitet. Geplant sind neben einer erosionsmindernden Bewirtschaftung der Flächen auch bauliche Maßnahmen. So werden die beiden bestehenden Rückhaltebecken nordöstlich von Mallmersdorf ertüchtigt und weiter Richtung Oberumelsdorf ein neues errichtet. Der im Taltiefpunkt verlaufende Weg wird befestigt, um wiederholt aufgetretene Ausspülungen auch nach relativ normalen Regenereignissen für die Zukunft zu vermeiden.

Rund ein halbes Jahr nach der offiziellen Einleitung des boden:ständig-Projekts hat der Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern, Hans-Peter Schmucker, nun an den 1. Bürgermeister der Gemeinde Train, Gerhard Zeitler, einen Zuwendungsbescheid über 300.000 Euro übergeben. „Wir lassen unsere Kommunen mit ihren Problemen nicht im Stich“, versicherte Schmucker. „Dennoch wird es für uns in Anbetracht der aktuellen Fördermittelsituation immer schwieriger, den Kommunen zeitnah zu deren Anträgen Hilfestellung leisten zu können.“ So sind die vom ALE Niederbayern bewirtschaftbaren Fördergelder in den letzten beiden Jahren um 20 Prozent zurückgegangen.

Bürgermeister Zeitler bedankte sich bei Amtsleiter Schmucker für die Unterstützung durch das ALE Niederbayern. „Mit Hilfe der freigegebenen Fördergelder ist die Gemeinde Train nunmehr in der Lage, umgehend zu handeln. Mit der Umsetzung der geplanten baulichen Maßnahmen wird Mallmersdorf auf die negativen Folgen des Klimawandels vorbereitet. Insbesondere wird der Schutz der Ortschaft vor Überflutungen erheblich verbessert und damit die Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger enorm gesteigert.“

Hans-Peter Schmucker (rechts), Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Niederbayern, übergibt an Bürgermeister Gerhard Zeitler den Zuwendungsbescheid.