Foto: Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern
(11. Juli 2024) Landau a.d.Isar – GPS, Navigationssysteme, Google Maps oder autonomes Fahren – jeder von uns hat im Alltag ständig mit Daten zu tun. Doch was verbirgt sich hinter diesen Systemen? Woher kommen die Daten? Und was haben sogenannte Geodäten damit zu tun? Bei der „Woche der Geodäsie“ sollen genau solche Fragen beantwortet werden und ein einzigartiges und spannendes Berufsfeld vorgestellt werden, bei dem sozusagen die ganze Welt der Arbeitsplatz ist.
Der niederbayerische Aktionstag zur Bayerischen Woche der Geodäsie fand dieses Jahr am Mittwoch, 10. Juli 2024, am Landauer Gymnasium statt, organisiert vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern in Zusammenarbeit mit dem Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (ADBV) Landau, BayernLAB Vilshofen, Ingenieurbüro Schmechtig und der Hochschule München.
Vermesser-Wettkampf, GPS-Schatzsuche, 3D-Druck: Das Team um Veranstaltungskoordinatorin Simone Wolf vom ALE Niederbayern hatte sich einiges für die Schüler der zehnten und elften Klassen einfallen lassen, um sie anhand von acht Mitmachtstationen für das Themenfeld Vermessung zu begeistern. So wurde an den beiden Stationen des Ingenieurbüros Schmechtig ein mobiler Laserscanner und ein Nivelliergerät präsentiert. Zudem wurde eine Drohne ausgestellt und die bei deren Befliegung entstandene fertige Punktwolke präsentiert.
Am Stand von BayernLAB Vilshofen durften die Schülerinnen und Schüler die Digitalisierung live erleben. Ein Teil der Technikausstellung aus Vilshofen war am Stand zum Anschauen, Anfassen und Ausprobieren. Außerdem wurde ein 3D-Drucker vorgeführt.
Spannend war auch der ALE-Vermesser-Wettkampf: Von den Schülern musste zuerst eine vorgegebene Strecke zu einem aufgestellten Fluchtstab geschätzt, dann abgeschritten und schließlich per GNSS (Bestimmung von Koordinaten und Streckenlängen auf der Erdoberfläche mittels Einpassung durch globale Satelliten) gemessen werden.
Was ist ein Tachymeter? Das erfuhren die Schülerinnen und Schüler bei der Gebäudehöhenbestimmung des ALE Niederbayern. Dieses Gerät, mit dem Entfernungen und Winkel zu einer Gebäudeecke gemessen werden, durften die Nachwuchs-Vermesserinnen und -Vermesser natürlich gleich ausprobieren. Ein weiteres Thema war der Wasserrückhalt in der Fläche: Anhand von zwei Modellen konnten die Schülerinnen und Schüler deutlich erkennen, wie der Bewuchs den Wasserabfluss verzögert und verringert.
An den beiden Stationen des ADBVs gingen die Schüler mittels GNSS-Empfänger auf Schatzsuche. Zudem lernten sie die polare Aufnahme und Absteckung von Punkten mit dem Tachymeter kennen und hatten die Gelegenheit, im Bayernatlas historische Luftbilder ihrer Heimat zu betrachten.
Die Hochschule München hatte ein tachymetergestütztes Quadratmeterspiel organisiert. Dabei ging es darum, wie gut eine gegebene Fläche durch Abschreiten mit einem Lotstab und automatischer Verfolgung mittels Tachymeter abgeschätzt werden kann. Anschließend konnte die Fläche berechnet und mit der Sollfläche verglichen werden.
Am Ende des interessanten Vormittags bedankte sich Simone Wolf bei allen Mitwirkenden sowie der Schulfamilie für die Unterstützung am Aktionstag, der den Schülern anschaulich näherbrachte, wie spannend, abwechslungsreich und vielseitig die Geodäsie ist.