Von der analogen Gemeinde zur modernen Verwaltung

Die rund 70 Gäste des ILE Netzwerktreffens posieren am Dorfplatz, auf einer Treppe vor der Kirche in Haunersdorf, für ein GruppenfotoZoombild vorhanden

Foto: Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern

(27. September 2024) Haunersdorf - Wie können sich kommunale Verwaltungen bestmöglich für die Herausforderungen der Zukunft wappnen? Welche Chancen bieten sich durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz? Was hat es mit der Smarten Gemeinde auf sich? Diese Themen standen beim Netzwerktreffen der niederbayerischen Integrierten Ländlichen Entwicklungen (ILE) im Bürgerhaus in Haunersdorf, einem Ortsteil von Simbach, im Fokus, zu dem das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern eingeladen hatte.

„Gemeinsam sind wir stärker!“ Mit diesem Ziel schließen sich immer mehr Kommunen zusammen, um eine attraktive Region zu gestalten – ohne die eigene Identität aufzugeben. Das ALE Niederbayern unterstützt aktuell 24 Integrierte Ländliche Entwicklungen, in denen 192 von 258 Kommunen zusammenarbeiten, die sich engagiert, mutig und innovativ für den ländlichen Raum stark machen. Am Mittwoch, 25. September 2024, fand das niederbayerische ILE-Netzwerktreffen mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und regionalen Akteuren im Bürgerhaus Haunersdorf statt. Dieses Mal stand das Thema „Digitalisierung und Künstliche Intelligenz – eine Chance für die kommunale Verwaltung“ im Mittelpunkt, moderiert wurde die Veranstaltung von den beiden ILE-Koordinatoren und Organisatoren Sven Päplow und Meike Meßmer vom ALE Niederbayern.

Nach Grußworten durch Amtsleiter Hans-Peter Schmucker und Simbachs Bürgermeister Herbert Sporrer stellte Dr. Herbert Daschiel vom Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus die Leitprinzipien der Ländlichen Entwicklung vor, die als Basis für die zukünftige Arbeit der Verwaltung für Ländliche Entwicklung dienen. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf Digitalisierungsprojekten, die in ländlichen Räumen neue Chancen für die Infrastruktur und Lebensqualität eröffnen. Zudem wurden die Evaluierungsergebnisse des Regionalbudgets präsentiert. Dabei konnten Erfolge und Herausforderungen der bisherigen Förderperioden aufgezeigt werden. Ein Ausblick auf das neue Förderprogramm „Aller.Land“ bot neue Impulse für zukünftige Entwicklungen in den Regionen.
Im Anschluss folgten die Fachvorträge. Karlheinz Roth, 1. Bürgermeister der Gemeinde Spiegelau und Vorsitzender der ILE Nationalparkgemeinden e.V., berichtete in seinem Vortrag über die Erfahrungen der Digitalisierung in seinem Ort und in der ILE von den Anfängen bis heute. Insbesondere stellte er dar, welche Projekte er in den letzten Jahren im Bereich der Digitalisierung in der Verwaltung initialisiert und realisiert hat – und wie die Gemeinde es geschafft hat, sich von einer analogen Kommune hin zu einer der modernsten Verwaltungen zu entwickeln.
Der Vortrag von Hanna Schürzinger vom Technologie-Campus Grafenau der Technischen Hochschule Deggendorf bot Einblicke in die Pilotprojekte „Smarte Gemeinde“ und „Smarte ILE“. Schürzinger behandelte dabei die zentrale Frage, was „smart“ für kleine Gemeinden in ländlichen Regionen bedeuten kann. Es wurde aufgezeigt, wie Digitalisierung in Gemeinden erfolgreich gestaltet werden kann. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der interkommunalen Zusammenarbeit: Wie kann Digitalisierung auf ILE-Ebene gestaltet werden und welche Potenziale sowie digitalen Lösungen existieren für die interkommunale Zusammenarbeit?
„DInO“ klingt zwar nach längst vergangenen Zeiten, ist aber ganz im Gegenteil die Abkürzung für ein äußerst zukunftsorientiertes EU-Projekt zur Digitalisierungsberatung am Technologie-Campus Freyung. Die Buchstaben stehen für „Digitale Innovation Ostbayern“. Die Gäste wurden über die Vorteile dieser kostenlosen Service-Leistungen für den Mittelstand und die öffentliche Verwaltung informiert. Ziel ist, durch dieses Angebot eine Brücke zwischen Forschung und Wirtschaft zu schlagen und den digitalen Reifegrad in ostbayerischen Kommunen sowie kleineren und mittleren Unternehmen zu fördern.

Nach diesen spannenden Einblicken hatten die rund 70 Gäste Gelegenheit, sich im „ILE-Wirtshaus“ bei einer gemeinsamen Brotzeit auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.