Foto: Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern
(8. November 2024) Straubing - Attraktive Lebens-, Wohn- und Arbeitsbedingungen für die Menschen im ländlichen Raum schaffen: Dafür setzen sich die Ämter für Ländliche Entwicklung (ÄLE) ein und entwickeln diese im politischen Auftrag mit den Bürgern und Gemeinden vor Ort. Insgesamt gibt es sieben ÄLE in Bayern – in jedem Regierungsbezirk eins. Nun trafen sich die Leiter der sieben Behörden zusammen mit Vertretern des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus im Hotel Wenisch in Straubing zu einer Tagung mit Exkursion zu Leuchtturmprojekten der ländlichen Entwicklung in Niederbayern.
Am ersten Tag stand unter anderem der Dialog zu aktuellen Themen wie „Einsatz von KI in der Ländlichen Entwicklung“, „Schwammdörfer und Schwammregionen“, „Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel“ auf dem Programm. Außerdem wurde das Ziel „Klimaneutrale Staatsregierung bis 2028“ erläutert sowie die neue Abteilung Tourismus am Ministerium vorgestellt.
Der zweite Tag führte die rund 20 Teilnehmer in Richtung Bayerischer Wald, um sich ein Bild von aktuellen Projekten der Ländlichen Entwicklung in Niederbayern zu machen. Zunächst wurde ein Stopp in Gschwendt eingelegt: Dort wird gerade das einstige Gasthaus „Zum Reiwa Heigl“ zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut. Weiter ging es nach Ascha, wo sich die Gruppe unter anderem die gelungene Hochwasserfreilegung, neu gestaltete Dorfwege, den kommunalen Wohnungsbau sowie die Solarleuchten entlang der Straßen anschaute.
Angetan zeigten sich die Exkursionsteilnehmer vom attraktiven Ortszentrum in Konzell mit Bürgersaal, Bücherei und Gastwirtschaft „Mitt’n drin“. Diese neue „Konzeller Mitte“ ist durch die Sanierung und Umnutzung des einstigen „Stubenhofer-Anwesens“ entstanden und erfreut sich großer Beliebtheit bei den Bürgern.
Weiter ging es nach Prackenbach, wo im Rahmen der Initiative „Innen statt Außen“ ein ehemaliges Pfarrheim saniert und zum Bürgerhaus umgestaltet worden ist. Auch in Viechtafell, das ebenfalls zur Gemeinde Prackenbach gehört, ist ein Dorfgemeinschaftshaus gebaut worden – und zwar in kompletter Eigenleistung der Bürger.
Den Abschluss der Rundfahrt bildete der Besuch in Perasdorf. Die kleinste Gemeinde Niederbayerns hat es geschafft, auf der Basis eines langfristigen und ganzheitlichen Leitbildes schrittweise ein Zukunftsmodell zu entwickeln. So wurde das alte Schulhaus zu einem Bürgerhaus umgebaut, eine Hackschnitzelheizung mit Fernwärmenetz errichtet, das Pfarr- und Jugendheim saniert und der Dorfplatz umgestaltet. Und die Planungen gehen weiter, wie anhand des Projekts „Wertschöpfungspotentiale im ländlichen Raum“ eindrucksvoll erläutert wurde.