Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern
(25.02.2025) Julbach, Lkr. Rottal-Inn - „Frisch, nah, alles da“: Mit diesen Worten wirbt der Dorfladen in Julbach um seine Kunden. Und genau das hatten sich die Bürger des kleinen Ortes im Landkreis Rottal-Inn vom Bau des Ladens auch erhofft: die Sicherung der Grundversorgung mit Produkten überwiegend aus der Region. Das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern hat die Maßnahme im Rahmen der Dorferneuerung gefördert. Ein weiteres großes Bauvorhaben war der dringend notwendige Ausbau der Ortsstraße.
Nun hat Amtsleiter Hans-Peter Schmucker mit der Überreichung der Urkunde an Bürgermeister Markus Schusterbauer die Dorferneuerung Julbach offiziell abgeschlossen. Insgesamt hat die Kommune von fast 1,25 Millionen Euro an Fördermitteln profitiert.
Der Startschuss für den Bau des Dorfladens mit seinen Außenanlagen – und damit auch für die einfache Dorferneuerung – fiel im Jahr 2019. Ende 2020 nahm der Dorfladen an seinem Standort Hauptstraße/Ecke Keltenring seinen Betrieb auf. Der gut besuchte Laden sichert seitdem die Grundversorgung im Ort und bietet gerade für die weniger mobilen Dorfbewohner deutlich mehr Lebensqualität. Das im Vorbereich des Verkaufsraums platzierte kleine Café lädt zum Verweilen ein, fördert die Kommunikation im Ort und damit die Dorfgemeinschaft. Als Service für die Schulkinder kann wöchentlich eine Brotzeit vorbestellt werden, die dann im Laden abgeholt wird. Von den förderfähigen Kosten für den Neubau hat das ALE Niederbayern fast 280.000 Euro und zusätzlich 42.500 Euro für die Einrichtung übernommen.
„Lebendige und attraktive Ortsmitten sind Herz und Gesicht der Dörfer und Gemeinden und damit des ländlichen Raumes. Eine große Stärke der Dörfer Bayerns ist darüber hinaus das soziale Miteinander“, betonte Amtsleiter Schmucker bei der Übergabe der Urkunde. Der Bau des Dorfladens sei deshalb ein wichtiger Schritt gewesen, um den Ort ein Stück weit fit für die Herausforderungen der Zukunft zu machen. Umso mehr freue es ihn, dass im Rahmen der Dorferneuerung nicht nur Mittel für den Bau des Dorfladens, sondern auch für den lang ersehnten Ausbau der Ortsstraße zur Verfügung gestanden seien. Dieser wurde nach der Fertigstellung des Ladens im Frühjahr 2021 in Angriff genommen. Viele Flickstellen, Senkungen in der Fahrbahn und Verwerfungen durch Wurzeln der Bäume im Gehsteigbereich hatten eine Rundumerneuerung in drei Bauabschnitten nötig gemacht.
Neben der Sicherstellung der Straßenentwässerung und des Breitbandausbaus sorgen nun ein 1,5 Meter breiter Gehweg und eine neue Straßenbeleuchtung für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Die zuschussfähigen Ausgaben für beide Bauvorhaben beliefen sich auf insgesamt etwa 2,2 Millionen Euro, mehr als die Hälfte der Kosten hat das ALE Niederbayern übernommen.
Bürgermeister Markus Schusterbauer bedankte sich bei Amtsleiter Schmucker für die finanzielle Unterstützung und die fachliche Betreuung der Baumaßnahmen. „Denn eine Gemeinde ist ja nicht nur ein Ort, sondern lebt vielmehr von der Gemeinschaft. Eine Gemeinde braucht daher Treffpunkte für die Bürgerinnen und Bürger, wo sie sich austauschen und auch mal ratschn können.“
Grundsätzlich sollen mit dem Bayerischen Dorfentwicklungsprogramm ländlich strukturierte Dörfer vor dem Hintergrund des demographischen Wandels, des Strukturwandels in der Landwirtschaft und des Klimawandels auf künftige Herausforderungen vorbereitet werden. „Dabei legen wir das Hauptaugenmerk darauf, den eigenständigen Charakter der Dörfer und der umgebenden Kulturlandschaft zu erhalten. Wir leisten Beiträge zur Verbesserung von Dorfökologie und Biodiversität, zum Klimaschutz, zur Energiewende, zur Anpassung an den Klimawandel, zur Grundversorgung, zur Mobilität, zur Digitalisierung und zur Barrierefreiheit. Die Innenentwicklung und der sparsame Umgang mit Grund und Boden haben absoluten Vorrang in allen Planungsphasen“, so Hans-Peter Schmucker, Leiter des ALE Niederbayern.
Aktuell werden am ALE Niederbayern rund 150 Dorferneuerungsprojekte in 130 Kommunen bzw. 275 Ortschaften bearbeitet. Von den Vorteilen profitieren ca. 90.000 Menschen.